5 Erkenntnisse einer Bauherrin. Wir haben gelernt!

gartenblick aufs haus in der morgensonne

Die 10. Baustellen-Woche haben wir in ein paar Tagen hinter uns. Wir befinden uns im Endspurt unseres Hausumzubaus, und freuen uns täglich über jeden kleinen Fortschritt. Inzwischen haben wir uns mit dem Gedanken angefreundet, dass es doch etwas länger dauern wird als ursprünglich geplant. Wir verlängern die Baustelle bis Ende Juni. Was solls! Weitere vier Wochen Staub und Arbeiter im Haus erschüttern uns inzwischen nicht mehr!  Die Details rund um die Verzögerung erspare ich euch im ersten Absatz – als Bauherrin kann es einem trotzdem nicht schnell genug gehen! Geduld war noch nie meine Stärke. Pinterest und Instagram sei Dank, die beiden verkürzen mit die Wartezeit und geizen, zum Leidwesen meines GGHH, nicht mit Inspirationen. 

Erkenntnis #1

Vertraue keinem Zeitplan.
Auch nicht deinem eigenen.

Wir hatten nie den fixen Zeitplan für unsern Hausumzubau. Unser einziger Wunsch war es, die erste Baustelle der Saison zu sein, weil wir dadurch ein besseres Gefühl hatten, dass unser Projekt zügig voranschreiten wird. Für uns war klar, dass Mitte März als Baustart eine spannende Zeit sein könnte. Die Wetterkapriolen der letzten Jahre waren uns noch gut in Erinnerung. Von Schnee bis Hagel war alles dabei. Einmal hatten wir Pech. Unser Haus war genau zwei Tage ohne Dach – und genau an diesem Wochenende ist ein Unwetter über unseren Landstrich gezogen. Da haben auch Abdeckplanen nichts geholfen. Die Decke im Altbau war nass.

Erkenntnis #2

Rechne mit Unerwarteten.
Theorie ist nicht gleich Praxis.

Als Bauherrin wird einem da kurz schlecht – immerhin waren in einem der Zimmer alle unsere Möbel untergebracht. Genau dieses Zimmer hätte auch das erste sein sollen, dass wir wieder bewohnen werden. Aktuell schaut es so aus: es wird gerade eine neue Decke eingebaut! Manche Dinge kann man einfach nicht Planen. Dadurch haben wir auch unser Ausweichquartier länger bewohnt als ursprünglich geplant. Drei Wochen hätten es sein sollen – es wurden sieben.

Erkenntnis #3

Früh genug kann nicht früh genug sein.
Auch wenn Handwerker einen belächeln …

Ich fühle mich bestätigt. Es kann nie früh genug sein! Ich habe nur einen großen Fehler gemacht, ich war nicht nervig und lästig genug. Im Dezember 2016 hatte ich mit verschiedenen Tischlereien Kontakt aufgenommen. „Schon etwas früh Frau A-M …“ und jetzt ärgere ich mich, weil ich noch immer der Meinung bin, wir hätten schon einen Boden und eine Treppe im Haus, wäre ich in der Zeit zwischen damals und heute, hartnäckiger geblieben. Ich habe absolutes Verständnis für die Notwendigkeit von Naturmaß für die Detailplanung. ABER – ich habe kein Verständnis, wenn man die Vorstellungen der Bauherrin bis zum Tag X ignoriert und dann das Gefühl vermittelt bekommt, als müsse man dem ersten Entwurf seinen Sanktus geben. Nicht mit mir! Inzwischen sind wir zusammen gekommen – mein Tischler und und ich. Der Stiegenplan ist freigegeben … und mich beschleicht fast das Gefühl, auch ihm gefällts so besser! Jetzt sind wir gespannt auf die Umsetzung.

Erkenntnis #4

Empfehlungen sind alles!
Lokale Handwerker ebenso.

Wir würden es wieder so machen. Uns auf die Empfehlungen unserer Nachbarn und Freunde verlassen und mit lokalen Handwerkern das Bauvorhaben realisieren. Die Vorteile liegen auf der Hand. Sie können sich keine schlecht Nachrede leisten, denn wenn irgendetwas nicht passt spricht sich das wie ein Lauffeuer herum. Sie sind auch kurzfristig bereit auf der Baustelle die ein oder andere Kleinigkeit noch schnell zu erledigen. Die Kommunikation läuft auf „kurzem Dienstweg“. Wird was gebraucht, wird nicht lange herumdiskutiert sondern unmittelbar organisiert. Die Firmen haben meistens eine überschaubare Größe mit festen Teams, die bereits über die Gemeindegrenze hinaus bekannt sind und gerne weiter empfohlen werden.

An alle potentiellen Bauherrinnen in Krems Umgebung:

Du hast eine Dornröschenschlaf-Immobilie und suchst Fachpersonal dem du vertrauen kannst? Folgende Empfehlungen kann ich gerne auch beim vollen Namen nennen: Zimmerer, Baufirma, Installateur, Spengler, Fliesenleger, Fensterfirma, Steinteppich- und Estrich-Verleger, Architekten, Heurige (braucht man!), Zimmervermietung (braucht man gelegentlich auch!),  hab ich jemanden vergessen?

Erkenntnis #5

Akzeptiere Staub.
Er ist dein täglicher Begleiter.

Meine Baustellen-erprobten Nachbarinnen haben mich vor unserem Umbau schon seelisch auf die Staub-Thematik vorbereitet. Der Staub ist da – und er geht nicht weg. Auch lange nach der Baustelle verzieht er sich nur langsam. Mit putzen wirbelst du ihn nur auf, und er kommt mit Freunden wieder zurück. Fast wie bei Ameisen, die man versucht mit allen Mitteln aus dem Haus zu verbannen. Nach 10 Wochen kann ich sagen: Scheiß-Staub, du bist mir wurscht!!! Es ist mir egal, wo du überall deine Heimat gefunden hast. Spätestens wenn der letzte Handwerker unser Haus verlassen hat, geht es dir an den Kragen. Ich schwöre!!! Du wirst dich wundern lieber Staub! Und im Herbst hast du dir hoffentlich ein neues Zuhause gefunden … spätestens!!! OK?

Als Bauherrin lernt man täglich dazu. Inzwischen ist es ja bereits unsere zweite Baustelle. Es gibt den Spruch: Das erste Haus baut man für seine Feinde, das zweite für seine Freunde, das dritte dann für sich selbst. Ich bin gespannt, ob wir uns das noch ein drittes mal antun werden! 😉 Aber man wächst ja mit seinen Aufgaben, oder? Wir sind zwar nicht die klassischen Bauherren mit Neubauprojekt und so, geben gerne unsere Erfahrungen und Erkenntnisse gerne an Interessierte weiter.

Also bei Interesse, einfach anklopfen!
In diesem Sinne … fröhliches Staub wischen!

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