Wohnraumerweiterung mit Kindern – der richtige Zeitpunkt.

wohnraumerweiterung baustelle garten vorgarten eingang tor dachboden dachausbauwohnraumerweiterung baustelle garten vorgarten eingang tor dachboden dachausbau

Wohnraumerweiterung wird fast in jeder Familie irgendwann einmal zum großen Thema. Selten hat man vor der Familiengründung bereits das ideale Objekt für sich und seinen Fortpflanz gefunden. Als Single oder Paar gibt es andere Bedürfnisse als als Jungfamilie. Aber wenn dann mal der Storch zuschlägt, macht sich nicht selten Panik in den heimischen vier Wänden breit. Wohin mit dem Kind und was da noch alles dazu kommt?

Wohnraumerweiterung in der Stadt und am Land

Meistens werden ehemalige Arbeitszimmer zu zukünftigen Kinderzimmer um modifiziert. Manchmal verzichten zukünftige Eltern zugunsten der Kinder auf das ehemalige, großzügige Schlafzimmer und übersiedeln des Nächtens ins familiäre Wohnzimmer. Modelle gibt es viele. Sinnvolle Wohnkonzepte im städtischen Raum kenne ich wenige.

Am Land ist es eine Spur einfacher .Für Familien wird viel Bauland erschlossen. Reihenhaussiedlungen schießen wie Schwammerln um kleinere Ortschaften herum aus den Boden. Die Gemeinden und Genossenschaften ermöglichen Jungfamilien leistbares Wohnen mit Garten und Co. Renovieren oder Umbauen am und im Heimat-Anwesen ist für viele auch eine Option.

Notwendigkeit oder Luxus

Jetzt könnte man behaupten, es ist doch besser einfach den Inhalt der vier Wände zu reduzieren – wir haben doch eh alle viel zu viel Sachen, die in irgendwelchen Schränken verstauben und darauf warten final entsorgt zu werden. Da könnte man doch rein theoretisch gesehen Platz einsparen bzw. neuen Platz dazu gewinnen. Ja, definitiv auch eine Option. Aber wer will schon auf die Erbstücke von Tante Frieda und Onkel Hubsi zugunsten von Unmengen an Kinderspielzeug verzichten? Es wäre doch schön alles unter einem Dach zu behalten. Die Variante mit der „zweiten Decke einziehen“ ist sicher nur eine Lösung für den klassischen Altbau mit 4 Meter Raumhöhe. In einer Neubau-2,5-Zimmer-Wohnung stelle ich mir dieses Unterfangen etwas schwieriger vor.

Und deshalb denken dann doch viele Jungeltern an eine Übersiedelung in großzügigere Wohnformate. Jetzt stellt sich also nur noch die Frage – wann ist dafür der ideale Zeitpunkt. Zögert man die Wohnraumsuche hinaus, bis kein Blatt mehr zwischen Eingangstür und Vorraum passt, oder macht man sich zeitnaher auf die große Reise in neue vier Wände.

Der richtige Zeitpunkt

Wir haben uns für die Übersiedelung in unser Haus am Land entschieden und gegen den klassischen Wiener Altbau in der Josefstadt. Und das noch vor der Geburt unserer Tochter. Ganz genau 14 Tage vor der Geburt unserer Tochter sind wir eingezogen. Das war ziemlich praktisch, denn wir waren damals nur zwei Personen. Ich zwar mit Riesenkugelbauch – aber final, zwei Erwachsene. Herrlich!

Jetzt stehen wir in Woche acht unseres Haus-Um-Zubaus. Also eine klassische Wohnraumerweiterung für die ganze Familie. Und der Zeitpunkt könnte nicht mühsamer sein.

Wohnraumerweiterung ohne Herausforderungen

Es wäre wirklich sehr langweilig auf unserer Baustelle ohne die Kinder. Und die sind mit Abstand aktuell die größte Herausforderung im heimischen Taubenschlag.

Die kleine Bauherrin zum Beispiel lässt kein Türöffnen und Türschließen aus, um den herein- oder hinaus gehenden Arbeiter nach dem Namen zu fragen und ihn über ihr tägliches Outfit zu informieren. Nachdem sie aktuell die Angewohnheit hat, sich mindestens zehn mal am Tag umzuziehen, hat sie einiges zu erzählen. Sie ist aber auch diejenige, die jeden der Arbeiter beim Namen kennt, die Familienverhältnisse und den Wohnort desselbigen. Sie stellt Fragen, die manchen Arbeiter die Sprache verschlagen. Weil, was sagt Mann drauf, wenn ihn eine junge Dame fragt, warum denn seine Jacke blau ist, warum er denn seine Schuhe beim reingehen nicht auszieht und warum er denn eigentlich überhaupt bei uns immer ein- und ausgeht?

Der kleine Bauherr spricht noch nicht viel – aber er begrüßt jeden Gast mit „ALLO“ … egal wie oft er rein- und rausgeht. Und alles was sie mit rein bringen, wird akribisch unter die Lupe genommen. Spannend wird das dann immer wenn es sich um größeres elektrisches Gerät handelt. Und noch spannender wirds, wenn offene Sackerln mit Gips und Zement herumstehen. Da freut sich die große Bauherrin!!!

Ich überwache den Wahnsinn – weil die Arbeiter sind ja zum arbeiten da – und nicht zum Schmäh führen mit den Kindern. Was kurzfristig vielleicht für alle Beteiligten noch lustig ist, wird irgendwann dann ziemlich mühsam! Zwischendurch fühle ich mich wie ein Wachhund oder Wadlbeißer, je nach Tageszeit und Stimmungslage. Es fehlt mir nur noch das Pfeiferl, und die Arbeiter würden sich denken, was ist denn das für eine verrückte Bauherrin! Aber ich lebe inzwischen die 8. Woche mit dem Umstand – Mama gewöhnt sich an alles.

Wenn ich also vom richtigen Zeitplan für eine Wohnraumerweiterung spreche, habe ich hier das Alter der Kinder im Fokus. Solange die Kinder im Bauch oder im Kinderwagen transportiert werden, ist das Ganze ein „Lercherlschaß“. Sobald aber das Jungvolk mobil ist – Halleluja – ziehts euch warm an. Ich wage es zu behaupten, dass es in einem Jahr vielleicht einfacher gewesen wäre … wenn. Aber ist halt gerade nicht so. Da müssen wir durch.

Sollte jemand also den Plan hegen, sich mit Kleinkindern um neuen Wohnraum umzuschauen, dann empfehle ich trotzdem die reifliche Überlegung zum Zeitplan rund um das Vorhaben herum. Denn, Mama und Papa können sich’s auch einfacher machen … behaupte ich.

In diesem Sinne, fröhliches Umbauen!