#adlzh – 8 – wann ist’s zu früh?

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Der GGHH und ich sind uns generell immer ziemlich einig. Wir diskutieren gelegentlich, streiten sehr selten … aber manchmal, da sind wir beide so stur in unseren Ansichten, da fährt der Zug drüber.

So auch bei organisatorischen Angelegenheiten, WANN man(n)/frau was macht/erledigen soll. Er tendiert meistens dazu, sich aufzuschreiben, was er zu tun hat, um dann bei gegebener Zeit die Liste abzuarbeiten. Ich schreibe zwar auch auf, erledige aber meistens eher „umgehend“ den Task, weil ich weiß … ich habe genau jetzt dafür Zeit und wenn ich auf ein nächstes Zeitfenster warte, ist es übermorgen und ich hab den Zettel verschmissen oder die Sache schlichtweg vergessen, verdrängt, sie ist nicht mehr in meinen Hirn – wie auch immer das so schnell passieren kann. Egal. Mein Problem.

Jetzt verhält es sich aber bei einem Hausumzubau so, dass ja verschiedene Gewerke flüssig ineinander werken sollten. Den Baumeister, Zimmerer, Installateur und Elektriker, die hätten wir ja schon mal in einem Boot sitzen. Wenn es nach meiner Zeitrechnung geht, dann wär auch der Tischler schon mobilisiert … aber naja, da bin ich meiner Zeit voraus – oder eben auch nicht?

Vor ein paar Wochen hab ich das Internetz ziemlich strapaziert, auf der Suche nach einem Tischler für unser Vorhaben. Generell sind wir schon eher von der Heimwerker-Fraktion und versuchen uns möglichst auch selbst handwerklich zu beteiligen. Es gibt aber doch Angelegenheiten beim Innenausbau, bei denen wir gerne auf Fachexperten zurück greifen. Wir sind zwar kreativ und haben sehr konkrete Vorstellungen, wie etwas aussehen soll, aber bei der Umsetzung – gerade wenn es um Holzarbeiten geht – wollen wir mit einem Profi zusammenarbeiten, der uns auch in unserem Ideenreichtum ausbremst und uns Empfehlungen oder Alternativen vorschlägt.

Ich habe also einige Tischler im Umkreis von 50 KM angeschrieben, mit einem Plan unseres Vorhabens versorgt und eine Pinterest-Wand mit den gesammelten Ideen freigegeben. Der GGHH hat gemeint: „Du bist viel zu früh dran, die kennen doch kein Pinterest … das interessiert noch niemanden!“ Und ich drauf: „Mir egal – ich will wissen, wie die Herangehensweise an so ein Projekt aussieht, eine Kostenschätzung und einen Zeitplan! Und mit den Bildern wissen sie zumindest, was wir uns vorstellen!“ Sollen die Tischler doch denken über mich, was sie wollen.

Es war dann so, dass wir in den letzten Wochen viel Besuch hatten. Verschiedenste Tischler gingen bei uns ein und aus und besichtigten etwas, was noch nicht da war! Ich hab sie aber im Vorfeld darüber informiert, dass es noch nix zu sehen gibt! Die Reaktionen auf mein Anschreiben (pinterest!) und den „Besichtigungstermin“ waren verschieden. Von erstaunten Kopfnicken und „mhmmm“ bis hin zu verständnislosen Blickwechseln mit dem GGHH  und schweigenden „Was will Ihre Frau von mir???“ Ich wollte ja keine Detailplanung sondern einfach nur einen Richtpreis plus/minus für die geplanten Einbauten (die hab ich wirklich wunderbar beschrieben und bebildert!) und einen ungefähren Plan für die Detailplanung und Produktionszeit. Das muss man doch abschätzen können … so Daumen mal Pi! Oder? OK, das hab ich mir zu einfach vorgestellt … die wollen das wirklich schon alle ganz genau wissen … Und das zu einem Zeitpunkt, an dem wir noch der Meinung waren, das wird erst im Juni/Juli spruchreif. Wir haben November (Dezember!).

Folgende Projekte würden wir gerne an den Tischler übergeben:

Holzboden

Stiegen & Geländer

Begehbarer Schrank

Inzwischen sieht die Sache anders aus. Es könnte schon der Mai werden – und der ist ja bereits übermorgen! Und ich darf mir jetzt schon Gedanken machen wie das Innenleben meines zukünftigen, begehbaren Schranks aussehen soll … pffffff …

 

Da kann ich nur sagen – ein halbes Jahr Vorlaufzeit ist definitiv nicht zu lange!!!

Noch haben wir uns für keinen Tischler entschieden. Drei stehen aktuell zur Auswahl – sie haben uns bei der Besichtigung mit Ideen überrascht und bereits alternative Vorschläge eingebracht. Wir warten jetzt noch auf die entsprechenden Angebote … und dann sehen wir weiter.

Inzwischen pflege ich meine Pinterest-Pinwände … und übe mich in Geduld!

Ja, ja, Geduld! (Hat jemand einen Coaching-Tipp für mich?)

In diesem Sinne, mutig bleiben!

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