dekospielzeug – nix für uns!

Ich beobachte meine Kinder und sehe wie sie miteinander spielen – und womit sie spielen. Und ich komme immer mehr zum Schluss – Spielzeug wird ab Kind Nummer 2 immer unnötiger.

Das große Mädchen konnte man noch spielend mit allerlei scheinbar kindgerechten Kram unterhalten. Der kleine Bub hingegen, der interessiert sich für diesen Babykram überhaupt nicht. Jegliches Spielzeug wird ignoriert und zur Seite geschoben – mit einer Ausnahme: die große Schwester beschäftigt sich damit.

Jetzt ist es so, dass ich immer wieder mal neues, altes Spielzeug ausgrabe und dem Buben zum hantieren anbiete – das Mädchen meldet natürlich ältere Rechte auf das entsprechende Teil an! Die Tonlage und die Intensität mit der sie ihren Besitzanspruch kundtut, weckt im Buben den Jäger-und-Sammler-Instinkt und irgendeine Gehirnwindung gibt ihm das Signal: das ist interessant und MUSS MANN AUCH HABEN. Wobei – er wird rasch enttäuscht und wird es nicht zum Spielen bekommen, zumindest solange sich die Große damit spielt und ihren Besitz verteidigt.

Manchmal dauert das nur ein paar Stunden – gelegentlich aber auch ein paar Tage. Irgendwann ist es ihm dann wurscht – und ihr auch. Und dann wird es kurz erkundet und zur Seite geschoben. Ich kanns also wieder verräumen oder verschenken …

Wenn es den Buben interessieren soll, muss das „Spielzeug“ groß sein, größer sein, am größten sein. Also nix mit Holzklötzerln und Plastikautos im Miniaturformat – nein, dass muss ein kleiner Holzhocker sein, oder der Dreiradler, oder der Kindersessel, oder Mamas Wäschekorb (idealerweise mit Inhalt!), oder Schuhe in allen Farben und Formen. Achja – und Bücher, aber nicht die für die Kleinen Zwutschgis – nein, nein – die großen, schweren Wälzer mit ganz vielen Blättern drinnen. Und ganz neu im Programm – der Vorhang! Da könnte er Stunden (Minuten!!!) herumtheatern und Gugug machen. Der großen Schwester waren solche Dinge eher suspekt, die wurden eher mit viel Respekt erkundet und dann einen großen Bogen herum gemacht.

So unterschiedlich können Geschwister sein!

Und wie ist das beim großen Mädchen? Ja, die freundet sich gerade mit Handtaschen, Geldtaschen, Telefonen (Fernbedienungen jeglicher Art werden als solche inzwischen zweckentfremdet!) und so weiter an. Alles Dinge die Mama und Papa täglich im Einsatz haben – weil sie ist ja schon so eine Große. Mamas Schuhe sind auch ganz oben auf der Liste – und Tücher und Schals natürlich. Obwohl – ohne Hase geht immer noch nix – der ist quasi Familienmitglied und nicht weg zu denken.

Jetzt sitzen also zwei kleine Spatzen am Nachmittag auf der Krabbeldecke vom Buben und spielen verstecken, verkleiden und Kleinmöbel verschieben. Spielzeug liegt trotzdem in rauhen Mengen herum – aber das ist quasi nur die Deko! Sieht für Sekunden aber schön aus … fast idyllisch – solange keiner dem anderen was wegnimmt, dann wirds laut in der heimischen Idylle …

Somit mein Tipp für kurzzeitig, friedliches spielen von 2 Kleinkindern:

Ein Wäschekorb gefüllt mit Dingen des täglichen Gebrauchs – also Dinge die eh „herumliegen“ – verräumen muss man das Zeug eh früher oder später. Warum also nicht auf der Krabbeldecke zwischenlagern. So spart man sich das richtige Spielzeug verräumen … Verletzungen durch Legosteine oder Holzklötze, und Schnappatmung bzw. Panikattacken beim Verdacht auf Miniaturspielzeug (Ringe, Haarbänder, Klipps, …) vom großen Mädchen im Rachen vom kleinen Buben.

Guter Tipp – muss ich selbst mal ausprobieren! 😉

In diesem Sinne …

wünsche einen schönen Start in ein entspanntes Herbstwochenende!