absturzsicher!

Der Papa hat sich in den letzten Wochen mal wieder ins Zeug gelegt und für sein wildes, großes Mädchen eine Rundum-Absturzsicherung gebaut! Was soviel bedeutet wie, unsere Stahlseil-Konstruktion beim Eingang und auf der Terrasse sind quasi Geschichte – eine weitere Sicherung musste installiert werden, um die überschüssigen Autonomiephasen-Energien der kleinen Wilden vor dem Meter Abgrund, zeitnah auszubremsen! Jetzt haben wir ein Holzgeländer, beim Eingang sogar mit Handlauf für das junge Fräulein – hat sie sich gewünscht! Sieht gut aus, das neue Geländer … passt zum Rest, und erfüllt den Zweck! Hat er gut gemacht der Göttergattenheld! War mal wieder so ein Bubenprojekt … solche haben wir eh laufend, aber ich komm ja nicht nach mit der Berichterstattung! 😉 Egal, sollten wir wieder mal glauben, ein Stahlseil hält ein zweieinhalbjähriges Mädchen von irgendwelchen Stunts ins Grüne ab, NEIN, tut es nicht! Hoffen wir mal auf das Holz …

Weils inzwischen schon unheimlich wird, mit dem neuen Familienmitglied – hab ich entschieden auch mal über ihn ein paar Zeilen zu schreiben! Jetzt ist er inzwischen schon vier Monate alt, unser kleiner Bub … Wahnsinn wie schnell die Zeit vergeht!

Er trinkt gut, er gedeiht gut, er schläft gut … und ist zusätzlich noch ein lustiges Kerlchen und ein Kuschler! Inzwischen hat er auch die Mechanik der Wippe verstanden und ich trau mich fast nicht, ihn allein im Zimmer wippen zu lassen, weil ich die Befürchtung habe, es könnte gleich ein Schleudersitz draus werden! Er macht das sehr gut – und es sieht auch noch sportlich aus! Seine Schwester glaubt oft, ihn mit zusätzlichem Schwung unterstützen zu müssen – da muss ich sehr schnell sein um Schlimmeres zu verhindern – bis jetzt hatte er noch Glück!

In letzter Zeit lese ich immer wieder mal, dass Mamas sich darüber beklagen, wenn man sich erlaubt zu sagen, dass zweite (3./4./….) Kind läuft (schläft, trinkt, turnt, …) nebenbei mit! Ich geb es zu, auch ich bin bis jetzt noch eine dieser Sagerinnen. Ich gestehe – meine Herausforderung ist aktuell Kind Nummer 1, Kind Nummer 2 ist ein Kinderspiel! Kindergeburtstag wäre hier falsch … ich fürchte mich nämlich jetzt schon vor dem ersten richtigen Kindergeburtstag, mit allen Pipapo und was sonst noch so dazu gehört! Mir ist durchaus bewusst, dass solch ein Genuss meistens schneller vorbei ist, als Mama Piep sagen kann, aber ich genieße es schon sehr, dass Nummer 2 so tiefenentspannt ist, und sich weder durch die große Schwester aus der Ruhe bringen lässt noch sonst ein Wehklager ist. Wir haben uns eigentlich ziemlich gut arrangiert, so zu viert …

Der Bub und ich haben den ganzen Vormittag für uns allein – in dieser Zeit wird geknuddelt, geschmust und geschlafen bis zum Abwinken (bzw. bis zum Abholen der großen Schwester!). Ab Mittag muss er teilen … und irgendwie haben wir hier die optimale Lösung für uns drei (der Papa ist ja Arbeiten) gefunden, ohne großartig darüber zu verhandeln. Meistens schläft er da noch sein Kindergartenabholschlaferl fertig – inzwischen können die Große und ich Mittagessen. Im Anschluss gibts Busen für den Bub, und danach wird gespielt (indoor oder outdoor), weil Mittagsschlaferl für die Große wird überbewertet (wer braucht schon mit 2 1/2 noch ein Mittagsschlaferl??? Hallooooo??? Eh nur die Mama!). Egal, hab mich damit abgefunden bzw. freue mich über das einmalige Schlaferl einmal alle 10 Tage. Ich glaub ich bin auch die einzige Mutter, die den Kindergartenbetreuerinnen jemals gesagt hat, dass sie ihr Kind bitte körperlich mehr fordern müssen. Klappt noch nicht … dauert vielleicht noch ein paar Jahre! Während wir da so spielen und basteln und toben, schaut der kleine Bruder immer sehr interessiert zu und hutscht in der Wippe, als würde er gerne mitmachen wollen … das ganze hält er durch bis es ihn wegbeamt … meistens ist das aber nur so ein Powernap, dann wird weiter gehutscht – er könnt ja was verpassen, wenn er nicht wach ist (1:1 seine Schwester!)

Wenns dann langsam Fünfe wird, wirds für die Mama ziemlich rasch anstrengend … weil dann wollen beide das Mama alles gibt. Die Große Action, Spiel & Hollodrio, der Kleine seine Ruhe … ich kratz da die Kurve mit dem Abendessen. Das rettet den Bub und meine     Nerven, gegen 18 Uhr sind die nämlich schon ziemlich Absturz gefährdet – da hilft auch kein Holzgeländer was! Spätestens um 18 Uhr starte ich mit dem zählen der Minuten zu Papas Ankunft … die Große übrigens auch: Eins, zwei, vier, fünf, sieben … Nach dem Abendessen folgt das Beautyprogramm – nur für beide Kinder / Mama ist beauty genug! Und dann gibts Schlafengeh-Programm mit dem Papa für das große Tochterkind, und den Abendessen-Busen für das kleine Bubenkind. Und danach ist Frieden, Ruhe, Feierabend! Beide Kinder schlafen! Idealerweise ist’s jetzt 19.30 Uhr …

Und darum sag ich jetzt, das Bubenkind läuft nebenher mit – weil er das Ganze mit einer ziemlichen Gelassenheit mitmacht. Ich habe weder das Gefühl, dass er zu kurz kommt, dass ich ihn vernachlässige, dass er lange warten muss … er weint äußerst selten, und wenn, dann hat er entweder Hunger, eine volle Windel oder er will einfach nur seine Ruhe haben … aber meistens weint er auch da nicht, sondern macht erstmals nur mit ähähähä ähähähä auf sich Aufmerksam. Weinen kommt meistens nur dann dazu, wenn er zuuuu lange warten muss – also wenn ich oder seine Schwester mal wo sind, wo wir nicht so schnell weg kommen und sie Support benötigt.

Warum schreib ich das jetzt eigentlich? Ich genieße jede Minute mit meinen Kindern. Auch wenns zwischendurch echt anstrengend ist … und hier meine ich echt echt echt!!! So anstrengend dass manchmal das ein oder andere Tränchen vergossen wird (von der Mama!)!!! Aber es macht definitiv einen Unterschied ob man „routiniert“ genießt oder als „Anfänger“ genießt! Zumindest hab ich für mich dieses Gefühl – und ich glaub auch, das der Bub das spürt – und deshalb ist er auch so entspannt, weil er weiß, dass wir gemeinsam entspannter genießen können, wenn die große Schwester auch entspannt ist und genügend von der Mama bekommt. Der Grat ist schmal, und links und rechts geht’s ziemlich abwärts, aber wir machen kleine Schritte, lernen gemeinsam das Balancieren – weil bei einem Autonomiephasenmädchen schlägt die Stimmung ja meistens in Sekunden um … aber es klappt inzwischen ziemlich gut! Wir sind ein gutes Team! Und andere erfahrenere Mamas mit zwei oder mehr Kindern machen Mut. Mal motiviert ein Eltern-Blog, mal die Nachbarin gegenüber, mal schöpft man aus dem eigenen Ressourcen-Pool … so vergeht die Zeit und dann sind sie schon wieder gewachsen … und dann kommen andere spannende Zeiten, in denen man bei Nummer 1 üben kann, und bei Nummer 2 weiß man dann schon ungefähr wie’s geht oder auch nicht … Aber so schnell wie die „alles ist so neu“-Phase beim großen Mädchen vergangen ist, bin ich überglücklich, das wir mit dem Bubenkind ein weiteres Mal diesen spannenden Neubeginn genießen dürfen!

In diesem Sinne … warm anziehen – es bleibt kühl!
Aber es ist ein wunderschöner Frühling!!!