autonomiephase I trifft wachstumsschub IV

Und schon wieder ist viel zu viel Zeit vergangen seit meinem letzten Lebenszeichen  … inzwischen ist bei uns der Frühling angekommen – und der Wiedehopf. Im Haus bleiben ist fast eine Sünde – uns zieht’s magnetisch in den Garten und in die Weinberge … und das große Mädchen auf den Spielplatz! Meine tägliche Weinberg-Wald-&-Wiesen-Runde mit dem kleinen Buben only genieße ich sehr … 7 km in einer Stunde, bergauf, bergab mit dem Kinderwagen vorne dran, sind inzwischen ein ganz netter Schnitt. Durch den Kindergartenstart vom großen Mädchen konnte ich einige Minuten (viele!!!) reinholen –  die verliere ich aber zeitgleich wieder! Würde ich nicht regelmäßig Leute treffen und zum Ratschen stehen bleiben, würden wirs wirklich in der einen Stunde schaffen! Aber ich habs mit dem Smalltalken … sonst hätt ich jetzt auch keine 22 Strohballen im Garten liegen, die aufs Präparieren warten!

2016 wird meine zweite „in Strohballen gärtnern-Saison“ – und ich hoffe diesmal klappts auch mit anderen Gemüsesorten, nicht nur mit Tomaten, Tomaten, Tomaten, Tomaten …….. Süßkartoffel müssen heuer unbedingt rein ins Beet. Genauso aber Melone und Erdbeeren. Und natürlich die Klassiker! Zwiebel, Knoblauch und Lauch gedeihen bereits prächtig im Hochbeet … Ich bin ja nach wie vor verwundert über meinen, nur für Outdoor tauglichen, grünen Daumen. Da klappts vorzüglich! Wenn ich jetzt noch die grauslichen Schnecken irgendwie in die Flucht schlagen kann, dann steht einer erfolgreichen Gartensaison hoffentlich nichts im Weg … achja, das Wetter sollte natürlich auch mitspielen und der Hagel soll im Mai bitte nicht bei uns vom Himmel fallen!

Aber bis das Jungpflanzen raussetzen los geht, hab ich ja Gott sei Dank noch a bissl Zeit und ein paar andere Herausforderungen zu bewältigen … zwei Kinder unter drei! Ein Klacks!!!

Ja, wie läufts denn so bei uns … ich glaub ein paar eifrige LeserInnen, Fans und Follower interessierts, die anderen sollen einfach die nächsten 27 Absätze überspringen …

Wir sind schon ziemlich chillig unterwegs, wir vier! Weder die erste Autonomiephase (ich liebe dieses Wort) noch die Wachstumsschübe von der Großen und dem Kleinen rauben uns die Nerven … nein, niemals!!! Wir nehmen das alles ziemlich gelassen und entspannt! Wir erklären den Kindern wo unsere Grenzen sind, und bis dahin dürfen sie wildern, schreien und Terror machen … also ganz nach Lehrbuch! Aber – unsere Kinder schreien nicht, die sind ganz lieb und leise – die Große beschäftigt sich am liebsten ganz still in ihrer Spielecke, und der Bub den bemerken wir gar nicht … pflegeleichtest!

OK, nochmals von vorne! Wir sind wirklich schon ziemlich chillig unterwegs, wir vier! Aber die erste Autonomiephase ist echt a ziemlich zache Gschicht! Ist das eigentlich nur bei Mädls so, oder haben Buben auch Trotzphasen? Haben das alle Kinder oder gibt es Kinder, bei denen diese Phase komplett ausfällt??? Würde ich nämlich Oma und Opa glauben, dann hatte ich nie so eine Phase – oder sie kommt erst, oder vielleicht bin ich grad mitten drinnen???!!! … oder haben sie es einfach nur vergessen, verdrängt, oder gibts einen Bereich im Gehirn, der genau dann Offline geht, wenn die entsprechende Phase vorbei ist, und alles was phasenbedingt passiert ist, wird automatisch von der internen Festplatte gelöscht? Man vergisst mit Kindern sowieso schon so viel … Ich kenn mich nicht so recht aus mit diesen Phasen … deshalb lese ich aktuell ziemlich viel über diese, weil ich zwischendurch einfach nicht weiß, wie ich denn am besten reagieren soll, bei so einem von Nix auf Krabuuuummmmm-Ausbruch! Ich muss aber immer parallel lesen … hier gehts zu meinem Lieblingsblog wenns um Erste Hilfe bei Kinderthemen geht! … und das sind meine aktuellen Themen! Achja – betreffen quasi fast nur das große Mädchen! 😉

1) Autonomiephase
2) Enttronung
3) Sauberwerden
4) Kindergarten (Fremdbetreuung)
5) Familienbett (oja … auch wir kuscheln ab 2 Uhr Früh zu viert!)
6) Geduld üben
7) Grenzen sinnvoll setzen
8) „Nein“ sagen
9) Trösten
10) Belohnungssysteme

Beim Buben fallen zur Zeit kaum Themen an. Die Wachstumsschübe ruf ich mir aber dennoch gerne über einschlägige Literatur in Erinnerung … da kanns auch schon mal hoch her gehen, bei so einem Schub – aber ein Kindergeburtstag im Vergleich zur Autonomiephase der jungen Dame!

Wenn ich mir zu all diesen Themen einen Ratgeber suchen müsste … Himmel, ich glaub die Kinder hätten schon die Nerven weggeschmissen! Und dann läuft das so ab bei mir, im Notfall-Fall: Ich lese den entsprechenden Beitrag, inhaliere ihn, verinnerliche mir die Anregungen, sauge alles Wissenswerte auf, … um die Tipps dann punktgenau einsetzten zu können. Pffffff… eine Challange! Weil … im Hintergrund ist Dolby Surround Sound – Stereo Total quasi! Zwei Kinder die sich gegenseitig hoch schaukeln, wer ist lauter … wessen Stimmbänder stehen kurz vorm nächsten Wachstumsschub oder haben gerade wieder einen hinter sich gebracht … Ja, und dann versuch ichs umzusetzen, was empfohlen wird. Und wenn ich mich auf die Empfehlungen nicht konzentrieren kann, dann beginne ich zu singen …

Auf einem Baum ein Kuckuck, simsalabimbambasaladusaladim …
Hänsel und Gretel veliefen sich …
Hänschen Klein, ging allein …
Alle meine Entlein, schwimmen im Salat ….

Diese Version mag das große Mädchen überhaupt nicht, spätestens da hört dann zumindest ein Kind mit dem Schreien auf! Und dann muss ich schnell sein und kreativ werden -Ablenken was geht!!! Wenn ich diese Kurve nicht schaffe, dann hab ich verloren! Dann hilft nur mehr „Paaaapaaaaaa“ …

Mittlerweise hab ich mich an dieses Theater gewöhnt! Es ist nicht nett das Ganze als „Theater“ zu betiteln, aber es ist zwischendurch so skurill, dass ich es mir hier einfach erlaube! Die kleinen Zwutschgis sind ja wirklich arm in ihren schlechten  Phasen, weil sie wissen ja selbst nicht was da grad abgeht in ihren Köpfen und im Körper! Aber wenn mal das Geheule los geht, für Mama als „grundlos“ identifiziert, die Kleinen schüttelts durch und die Tränen fließen in Strömen und man versteht kein Wort, kein einziges Wort, außer „Ma….“ „ne….“ „ha…..“ „i…..“  „wu….“ „fa…..“ und dass auch noch in einer Lautstärke, zum fürchten!!! Und irgendwann, 7 Kinder-Wutanfälle später, findet man dann endlich heraus, was denn der Auslöser der aktuellen Katastrophe war – nämlich ein falsch zusammengerolltes Extrawurstblattl … OOOOHHHHMMMMMM … Weibele, tut mir ja wirklich, wahnsinnig leid, das wird nie mehr passieren, versprochen!!! Aber ich hatte links am Busen den Buben hängen, da ging einhändig mit Rechts das Zusammenrollen vom Wurstblattl nicht mit Links! Und schon gar nicht so toll, wies der Papa sonst macht!

Inzwischen bin ich schon „trainiert“. Mittags stehen ein Becher, ein Kinderglas, ein großes Glas und die Trinkflasche am Tisch – die junge Dame kann sichs aussuchen, woraus sie ihr Safterl trinken mag! Mir tuts nicht weh, und ich mag keinen Stress beim Essen! Gibts Suppe, dann ist die Auswahl an verschiedenen Löffeln auch sehr umfangreich – da bricht mir ja auch kein Zacken aus der Krone … und irgendwann ist diese Phase eh vorbei! Ohne Patschen – kein Zutritt in unseren Wohnbereich! Mit der Zahnbürste im Mund – wehe du verlässt den Bereich rund ums Waschbecken im Bad! Sie ist da ziemlich streng und nimmts sehr genau … Die Liste ist inzwischen schon ziemlich lang … aber Mama gewöhnt sich dran!

Und dann, sitzt sie am Mittagstisch und singt „Happy Birthday to you …“ … statt „häpibödetutu …“ und jubelt laut auf „Lotte gelernt!!!! Lotte gelernt!!!!“, dann schießen einem die Tränen in die Augen, vor Freude über ihre Freude und die Begeisterung und so furchtbar stolz auf sich selbst und … so eine Autonomiephase hat schon auch schöne Seiten! Und der Bub lacht auch!

Einfach ist anders!
Aber wunderschön!

In diesem Sinne … noch eine schöne Woche und bis bald!

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