wintersperre – der andere schneespaziergang.

ja, ja das landleben. unser erster winter am land hats in sich. da komm ich aus den bergen, wo generell jeder mit einem längeren und einen kürzeren bein auf die welt gekommen ist um den steigungen gewachsen zu sein – inklusive der notwendigen spikes an den haxerln unten drann! und dann scheitere ich an den mini-steigungen und gefällen in den unteren lagen des waldviertels mitten in den weinbergen.

ich hab mich ja schon gewundert bei unseren sommer-spaziergängen, an jeder kellergassen-zufahrt stehen diese ominösen schilder mit „wintersperre – betreten und befahren auf eigene gefahr“ … jetzt weiß ich endlich warum.

wir haben hier gefühlte 5cm schnee und 3cm puderzucker-schnee oben drauf – und dieser schnee führt in kombination mit minusgraden und eisigem wind zu eiskanälen auf unseren ach so romantischen spazierwegen! gestern – da wollt ich einfach nur eine kleine runde mit dem weibele drehen … der plan war nur in die ortschaft zum lebensmittelgeschäft unseres vertrauens zu wandern – auf geräumten wegen. beim rückweg gab es dann aufgrund eines wundervollen telefonats eine leichte abweichung vom plan und der route. ich wollte das schlafende kind länger durch die gegend chauffieren und gleichzeitig mit der herzensfreundin weibertrash austauschen. so gings dann geistesabwesend in ein wegerl rein, wo kein fleckerl asphalt mehr zu sehen war! stattdessen spiegelglatte eisfläche … die so nach wunderbarer schneefahrbahn aussah. egal – abwesend und im telefonat versunken hab ich das erst nach dem ersten steilstück (1%) geknissen … und war schon drinnen im dilemma. umdrehen ging nicht mehr – bzw. wollt ich nicht mehr – bin ja eine gstandene tirolerin und so a bissl steigung und schnee (aka eis) tut uns ja nix … das schaff ma schon irgendwie! naja – ich hab mir den kinderwagen quasi um das handgelenk gewickelt, selbst in den 3cm neuschnee am wegesrand grip gesucht und bin so, einhändig, die gasserln entlang gewandelt. beidhändig wär nicht gegangen – da hätten wir den unfreiwilligen weg retour genommen. die gefahr war definitiv zu groß, dass sich der kinderwagen samt weibele plötzlich selbständig macht … die eigentlich 3 km waren eine sportliche herausforderung. in kombination mit dem sch….wind, eine doppelte … und in kombination mit gegenverkehr eine dreifache!

gott sei dank war unser gegenverkehr in form eines vw-busses so freundlich und hat rechtzeitig mit dem bremsvorgang gestartet (der war wirklich im schneckentempo unterwegs), sodass wir uns, beim neben uns zum stehend kommenden bus anhaltend, in dem schmalen gasserl vorbeischieben konnten. niemals hätte ich gedacht, dass eine routenänderung zu so einem kraftakt werden kann! da hatten wir aber gerade mal die erste hälfte des weges hinter uns. der letzte kilometer zu unserem zu hause ist dann aber leider das wirkliche steilstück am weg … bergab – gefühlte 14% gefälle. spiegelglatte schneefläche. peischlaberg läßt grüßen! dort mußten wir wieder runter … das eigene zu hause schon in sicht, sind mir gedanken gekommen wie „halleluja, ich bin mitglied im alpenverein, die bergrettung holt uns notfalls raus“, „wo kann der öamtc-hubschrauber hier in den weinbergen landen?“, „wo bitte bleibt das streufahrzeug???“ …. ahhhhh …

wir haben es geschafft! wir sind lebendig und unbeschadet zu hause angekommen! schweißgebadet, aber gesund und ohne verletzungen! ja – und ich weiß jetzt was „wintersperre“ bedeutet! da wird weder gestreut noch geräumt noch sonstiges mit den wegen gemacht … ich habe verstanden! und werds mir merken! aber telefonieren war trotzdem supa!!!!