Ziemlich starke Kost gibts diese Woche in den Empfehlungen! Nichts für zart besaitete Mamas die nahe am Wasser gebaut sind. Unsere Kinder dürfen in den Kindergarten, in die Schule, auf den Spielplatz … Anderswo schaut das ganze aber ziemlich anders aus! Im Radiokolleg wird dieser Zustand beleuchtet – über Kinderarbeit, Kinderhandel, Skaverei … In den Dimensionen dreht sich alles um werdende Mütter – die Vorankündigung klingt interessant! Und als Kontrastprogramm gibt es noch eine virale Sonntagsempfehlung – schalt ein, die Matrix.
Montag, 21. – Donnerstag, 24. November 2016, 9.30 Uhr
Radiokolleg – Kinderarbeit
Kampf gegen Ausbeutung und für Selbstbestimmung.
Gestaltung: Ute Maurnböck
Laut der Internationalen Arbeitsorganisation IAO arbeiten weltweit rund 168 Millionen Kinder zwischen fünf und 17 Jahren.
Sie schuften in Textilfabriken, Haushalten, Ziegeleien, Minen oder Steinbrüchen, auf Kakao-, Tee- oder Kaffeeplantagen genauso wie auf Feldern, Märkten und Schiffen. In besonders schlimmen Fällen müssen Kinder nicht nur arbeiten, sie werden Opfer von Sklaverei, Kinderhandel und Prostitution. Gehirnwäsche wird betrieben, um sie gefügig zu machen, sie werden unter Druck gesetzt, bedroht, misshandelt, eingeschüchtert.
Die IAO hat Normen für ein Mindestalter der verschiedenen Arbeitsformen festgesetzt. Zudem ist das Recht auf Bildung nach der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen seit 1948 verankert. Aber was nützen Rechte, die nicht eingefordert werden können? Wem hilft es, wenn Jugendliche ohne alternative Einkommensquellen in Schulen geschickt werden?
In den vergangenen Jahren hat sich der Blick auf die Arbeit von Kindern und Jugendlichen verändert. Vor allem in Südamerika haben sich Burschen und Mädchen gewerkschaftlich organisiert. In Bolivien zum Beispiel gibt es die erste Kindergewerkschaft. Sie setzte 2014 durch, dass Kinder ab 10 Jahren arbeiten dürfen. Die Forderung verstört zunächst. Sie lautet: wir möchten arbeiten, ohne ausgebeutet zu werden und mit Stolz zum Einkommen unserer Familien beitragen.
Wo endet aber die Selbstbestimmung von Minderjährigen? Können sie ihre Situation mit 10, 12 oder 14 Jahren realistisch einschätzen? Und wenn ja: wie können Kinder trotz Arbeit vor Ausbeutung geschützt werden und Bildungschancen wahrnehmen?
Das „Radiokolleg“ fragt nach und spricht mit Expert/innen, Aktivist/innen und Kindern; unter anderem in Peru, einem Staat, in dem Armut und soziale Ungleichheit viele Kinder zur Arbeit zwingt.
Dimensionen – Die Welt der Wissenschaft
Wenn die gute Hoffnung wankt. Entscheidungen am Lebensanfang.
Gestaltung: Isabelle Engels
Schwangerschaft und Geburt sind im Laufe der Zeit immer mehr in den Zuständigkeitsbereich der Medizin gerückt. Der medizinische Fortschritt hat einen Zuwachs an Autonomie und an Wissen mit sich gebracht – und damit auch einen Zuwachs an Entscheidungskonflikten.
Eine werdende Mutter muss heute – vom Beginn der Schwangerschaft bis zur Geburt – einer Vielzahl von schwierigen Entscheidungen treffen: Welche pränataldiagnostischen Untersuchungen soll sie durchführen lassen? Kaiserschnitt ja oder nein? Welche Behandlungen an einem Frühchen sollen vorgenommen oder abgebrochen werden? Auf Basis welcher rechtlichen Grundlagen und ethischer Kriterien werden solche Entscheidungen getroffen? Und welche Hilfe steht den Eltern und beteiligten Berufsgruppen, die unter einer großen Belastung stehen, zur Verfügung?
Sonntag, 27. November 2016, 22.30 Uhr
matrix – computer & neue medien
Gestaltung: Lukas Plank
Virale Inhalte beleben das Internet. Sie verbreiten sich scheinbar von selbst in Form von Videos oder Memes, lassen uns schmunzeln, regen zum Nachdenken an, nerven. Und auch wenn viele virale Filme oder Online-Trends auf natürliche Weise entstehen: Unternehmen bringen Inhalte auch gezielt in Umlauf, um digitale Lauffeuer zu entfachen. Und so ist manches, was man gerne mit seinen Freunden teilt, tatsächlich versteckte Werbung.
Ein Hintergrundbericht von Lukas Plank.
(alle Sendungstexte: oe1.ORF.at)