schlaf kindlein ähhh mama schlaf …

Wenn ich mit den Kindern alleine bin, weil der GGHH sich auf Dienstreise befindet, oder mal länger arbeiten muss, dann denke ich immer wieder an Alleinerziehende, die diesen Zustand, Umstand oder wie immer man diese Allein-Lage bezeichnen möchte, tagein, tagaus haben … und bin in dem Moment unglaublich dankbar, dass ich nicht mit einer dieser Mamas tauschen muss! Es ist mehr als eine Herausforderung – und ich zolle jeder dieser Mamas meinen absoluten Respekt!

Auch in Partnerschaften ist es nicht immer selbstverständlich, dass sich beide Elternteile gleichermaßen, die Aufgaben rund um den gemeinsamen Fortpflanz teilen. Ganz unabhängig von der klassischen Rollenverteilung, die durchaus meistens ursächlich für den Betreuungsumstand ist. Aber das soll heute nicht mein Thema sein … da fehlt mir aktuell der Nerv, die Zeit und die Muse mich einzulesen, zu recherchieren und Dampf abzulassen – das ist ein uferloses Thema. Der GGHH empfiehlt mir bei solchen Diskussionen am heimischen Küchentisch meistens, doch in die Politik zu wechseln … ich nehms auf, schnaube mal durch und bin dann ganz still! Das ist zwar kurzfristig, für den Moment auch keine Lösung, aber ich werds mir überlegen … langfristig … ich bin ja noch jung! 😉

Bei uns ist die Rollenverteilung (also er ist der Vorstand und ich bin die Chefin) generell auch eher Traditionell angesiedelt, bei der Kinderbetreuung geht es aber nahezu in Richtung 50/50. Und das finde ich extrem entlastend, im Gesamtkontext! An dieser Stelle könnte jetzt wieder ein Lobgesang und Liebesgeständnis für den Meinigen folgen – mach ich aber nicht hier …

Aktuell siehts hier so aus – beide Kinder schlafen und ich hab mir ein Glas Rotwein eingeschenkt. Ich gestehe – es war heute ein langer Tag! Und zwischendurch schau ich auf die Uhr und zähle die Minute bis meine beiden Herzln bereit für die Nachtruhe sind. Und meine beiden sind äußerst pflegeleicht, an guten Tagen! Der GGHH ist auf Dienstreise – seit gestern und bis morgen. Ich bin somit zwei Abende/Nächte mit den Kindern alleine. Das ist ja jetzt an sich kein Drama, aber, es ist trotzdem zwischendurch a zache Gschicht!

Und weils mich halt interessiert, wie solche „alleinigen“ Guter Tag-bis-Gute Nacht-Gschichtn bei anderen ablaufen, werde ich mal unsere „Routine“ niederschreiben. Vielleicht lässt mich ja jemand im Gegenzug an ihren/seinen Family-Management-Raritäten teilhaben!

Vorweg möchte ich anmerken – jeder Tag mit meinen Wilden, ist wie Lotto spielen. Aber die Ziehung findet mindestens acht mal innerhalb von 15 Stunden statt. Und – auch das Wetter und der aktuelle Mond spielen eine wesentliche Rolle bei dem Ganzen. Wobei ich inzwischen  nicht mehr sagen kann, welches Wetter ist gut, ist Sonnenschein und Hitze vielleicht doch eher schlecht, und wie war das nochmal mit Vollmond und Neumond? Gibts da noch etwas dazwischen? Ich sollt mal recherchieren …. egal!

Wer wacht wie auf? Mama vor den Kindern? Die Kinder vor der Mama? Wer weckt wen in folge und wie? Wer geht zuerst aufs Klo – oder nicht auf den Topf? Wer zieht wann, was an? Wer trinkt wann aus welchen Becher, Tasse, Flasche, Glas den Kakao, die Milch – bei welcher Temperatur? Innentemperatur, Außentemperatur, Temperatur vom Getränk? Kaffee Nr. 1. Wer isst was? Milchbrötchen, Knäckebrot, Brot, Semmerl, Kuchen von Omi? Obst? Müsli? Sind die Stücke eh gleich groß? Auf welchen Teller, rosa, lindgrün, weiß oder beige? Keramik oder Plastik? Zähneputzen pfffff – welche Zahnpasta (von 4), welche Zahnbürste (von 3/pro Kind – versteht sich von selbst, oder?)? Und – last but not least – welches Handtuch verwenden wir zum Gesicht abtrocknen? Tja … Achja, das Gwand-Thema lass ich aus! OK?

Mit dieser Challange starten wir um 6.00 Uhr um spätestens um 7.15 Uhr das Haus zu verlassen. Noch ist „Winter“ – also wir ziehen uns warm an! 3x warm anziehen, einen in den Kinderwagen verfrachten, der unbedingt selbst gehen will. Schweißausbruch. Ankunft im Kindergarten – 7.30 Uhr. Großes Kind ausziehen. Welche Patschen? 17 Bussis. Heute Drama bei der Verabschiedung – Die „Tante“ (Sorry!!!) schnappt das Kind, die Mama flüchtet rückwärts mit Kinderwagen raus aus dem Etablissement. PAUSE. 60 Minuten. Mama macht mit dem Buben im Kinderwagen die Morgenrunde – entweder zum örtlichen Shopping-Center oder eine Runde durch die Weinberge. 9.05 Uhr – Radiokolleg (Ö1). Kaffee Nr.2. Der Bub will nicht schlafen – ist aber sonst recht pflegeleicht, spielt … mal mit Mama, mal mit Autos. Irgendwann schläft er ein. Dann macht Mama was für die Arbeit und kocht …

11.30 Uhr – der kleine Bub ist schon länger wach. Trägt eh schon seit 30 Minuten seine Jacke und Schuhe im Kreis. Will raus – gehen!!! Es stürmt! Mama packt den Monsieur ins Wintergwand, verfrachtet ihn in den Kinderwagen – Schweißausbruch – Abfahrt zum Kindergarten. Pick-Up großes Mädl. Es dauert bis Madam sich angezogen hat – bzw. sich anziehen hat lassen. Zu viel Kinder, zu viel Ablenkung! Drama – wir sind zu langsam – ihre Freundin ist schneller angezogen. Der kleine Bruder trödelt, hat die Malwände entdeckt … mit den Pinseln in den offenen Farbtöpfen! Yeahhh … Endlich am Heimweg. Merke: VERKEHRSERZIEHUNG!!! Mama braucht neue Stimmbänder!!! Hab die „rosa Bären“ (Vegie-Gummibärchen vom DM) vergessen, dafür ein Käsestangerl als Wegzehrung. Drama. Streit ums Käsestangerl – Futterneid! Furchtbar!

12.15 Uhr – zu Hause! Kaum drinnen, gehts wieder los …  weinerlich raunzend: „Mama, ich will ein Kleid anziehen.“  Ich hab unmittelbar mit „JA, welches?“ geantwortet. (War ein Test – hat super funktioniert!) In der selben Sekunde war umziehen kein Thema mehr – erst 2 Stunden später wieder! 😉 Mittagessen – welcher Teller, welche Gabel, welcher Löffel, welche Sauce – oder einfach nur Ketchup? Wer hat wieviel Nudel am Teller? Ui, wir können noch nicht so weit zählen! Schon wieder dieser Futterneid! So – der Bub ist fertig von den vielen Diskussionen, den Wirbel, dem Essen und überhaupt. Kurzes Power-Napping für ihn. Mama-Exklusivzeit für sie. Ein Bundesheer-Hubschrauber fliegt viel zu tief über unsere Hood. Bub wacht unausgeschlafen auf – jetzt ist psychologisches Geschick gefragt – weil, sie wird langsam unentspannt, weil Mittagsschlafverweigererin und sein Tagschlaf war definitiv zu kurz. Hmmm – Kaffee für Mama (der 3.). Es wird intensiv, weil beide fordern was geht. Sie will Zöpfe, Memory und Umziehen (Gwand) – gleichzeitig. Er will Autos, Mama und noch ein paar Sachen, die ich (noch) nicht verstehe … – zeitgleich.

Es ist inzwischen 15.30 Uhr. Zeit für Jause. Joghurt, Obst und ein Mini-Stück Kuchen gibts. FUTTERNEID!!! Kaffee??? OK – ich kann bald nicht mehr, ich überleg wie ich zwei müde Kinder noch 2 Stunden bis zum Abendessen beschäftigen soll? Ich bin echt keine Mama, die ihren Kindern keine Langeweile gönnt, aber aktuell verhält es sich leider so (speziell wenn sie schon müde sind), dass ich lieber mit den beiden was spiele und den Schiri raushängen lasse. So, dass sich niemand weh tut, den anderen unabsichtlich verletzt, sich selbst verletzt, die Krise bekommt! Friedliches miteinander spielen (Sie: 3,5, Er: 15 Monate) funktioniert noch nicht – funktioniert das jemals??? Kaffee!!! BADEWANNE!!! Wir haben ja leider (noch) keine richtige, dafür eine riesen Dusche und dort haben auch die zwei kleinen Wannen für die Kinder locker Platz. Jedes Kind in seinem eigenen Pritschelbecken. Ist zwar Harakiri, überhaupt wenn man selbst parallel zum Gepritschel auch noch dazwischen (Schiri!) duschen will, weil man eh von oben bis unten pitschnass ist …  Wir schaffens mit der Zeit: 17.15 Uhr – Zeit fürs Abendessen. HALLELUJA. Wir starten wieder mit der Tellerchallange und dem Futterneid. Sie isst mir die Avocado weg. Er isst ihr den Käse weg. Die Tomaten will niemand. Dafür plötzlich Weintrauben. Was solls … 18.00 Uhr. Ahhh – da steht noch ein kalter Kaffee! Küche grundreinigen, Kinder grundreinigen, Zähneputzen (jaja …) …

Auf in den Endspurt. Er wird in den Schlafsack gesteckt. Jetzt sitzen wir noch ein paar Minuten zu dritt zusammen, reden kurz über den Tag, sagen den kleinen Buben Gutenacht Ich bring ihn dann in sein Bettchen, er schnappt sich seinen Reserveschnulli, dreht sich um und schläft relativ schnell ein. Sie sucht sich inzwischen das Buch für die Gutenachtgeschichte aus und wartet auf mich. Gemeinsam mit Hase, Einhorn, Puppen und sonstigen Freunden, gehen wir dann in unser Zimmer – sie darf, wenn der Papa nicht da, ist immer bei mir schlafen. Ich spar mir dadurch eine Nachtwanderung und einen dadurch aufgeweckten kleinen Buben. Außerdem find ichs wunderschön, wie sie sich immer freut, wenn wir Mädls „alleine“ sind! Dann wird gelesen … Aktuell ists Rumpelstilzchen – mindestens drei Mal. Beim dritten Mal schläft sie … Und ich schleiche mich aus dem Zimmer raus.  18.45 Uhr.

Jetzt ist meine Zeit. Ich bin müde. Und gleichzeitig aber wach … und möchte noch was machen, aber oft würde ich am liebsten gleich liegen bleiben – aber ich weiß, dass ich die Zeit für mich noch brauche. Weil, wenn ich mich gleich dazu lege, ist die Nacht genauso kurz, als wenn ich noch drei Stunden etwas für mich mache. Lettern, Bloggen, Lesen, … Und die Nacht ist definitiv kurz, weil ich nicht gut schlafe, wenn ich mit den Kindern alleine bin. Mit einem Ohr immer wach. Liegt vielleicht auch am Zähneknirschen meiner Mitbewohnerin. 😉

Aber egal. Ich habs eigentlich ganz gut – die Tage sind zwar anstrengend, die Nächte aber relativ ruhig. Beide schlafen einigermaßen durch … und das ist schön, erholsam. In Summe fehlen aber doch immer ein paar Stunden Schlaf. Aber ich habe gehört, das ändert sich irgendwann mal …

Jetzt mach ich Schluss – es ist 21.30 Uhr. Das große Mädchen schläft heut unruhig – ich geh jetzt dann kuscheln. Gute Nacht!

In diesem Sinne … um 5.30 Uhr wird einer/eine wach! Ich weiß es …