KW52 – turn your radio on!

Wir haben es geschafft, die letzte Woche in 2016 ist endlich da, Weihnachten vorbei, Silvester steht noch vor der Tür … und ich vermute nicht nur ich plage mich mit dem Kekserldepot auf den Hüften. Wie soll es anders sein, als dass Ö1 für uns sündiges, süßes Volk die passende Sendung parat hat – rechtzeitig nach den Feietagen starten wir also mit einer neuen Radiodoktor-Serie zum Thema …

Dienstag, 27. Dezember bis Donnerstag, 29. Dezember – 9.05 Uhr

Radiokolleg: Kampf den Kilos

Was die Wissenschaft übers Abspecken weiß (1). Gestaltung: Madeleine Amberger

Die fettleibigen Kandidat/innen der ursprünglich in den USA erfundenen Reality TV-Serie „The Biggest Loser“ wollen nur eines: Über 12 Wochen so viele Kilos loswerden wie nur irgend möglich. Egal, wie brutal das Fitnessprogramm, wie kümmerlich die kalorienarme Portion auf dem Teller auch sein mag.

Doch wie lange hält sich die neue schlanke Figur, wenn die Kameras nicht mehr laufen? Forscher der National Institutes of Health (NIH) in den USA untersuchten 14 ehemalige Teilnehmer/innen, die durchschnittlich spektakuläre 58 Kilogramm abgenommen hatten. Das traurige Fazit: Sechs Jahre später hatten alle bis auf einen Kandidaten 70 Prozent des verlorenen Gewichts wieder zugenommen.
Der vermutliche Grund: Ihr Stoffwechsel verbrauchte täglich um rund 500 Kalorien weniger als jener ihrer gleich schweren Altersgenossen.

Solche – und ähnliche, aber weniger spektakuläre – Studien führen unweigerlich zur Diskussion, ob es überhaupt möglich ist, dauerhaft abzunehmen. Diese Frage wird umso dringlicher, als die Menschheit laut den neuesten Daten der Weltgesundheitsorganisation WHO immer rundlicher wird.
In den vergangenen 40 Jahren legten die Menschen pro Jahrzehnt 1,5 Kilogramm zu. Derzeit gelten weltweit 641 Millionen Menschen als fettleibig.

Bei den Bürger/innen ist die Verunsicherung groß, denn die Gesundheits- und Schönheitsseiten sind voller guter Tipps, die einander widersprechen. Für jede Studie, die beispielsweise die Bedeutung des Frühstücks für die Gewichtskontrolle unterstreicht, gibt es eine mit gegenteiligen Resultaten. Wer sich durch den Dschungel der Diäten durchkämpfen will – von Southbeach bis Atkins und Steinzeitdiät – ist auf sich selbst gestellt.

Forscher/innen entschlüsseln nun allmählich die vielschichtigen biologischen Vorgänge hinter Hungern, Appetit und Sättigung. Gewicht zulegen und abnehmen unterliegt, wie so vieles, der Hirnchemie. Das sogenannte Hungerhormon Ghrelin dürfte nach neuesten Erkenntnissen nicht nur unseren Appetit anregen, sondern auch an der Fetteinlagerung beteiligt sein. Und Körperfett ist nicht gleich Körperfett. Weißes Fett lagert sich aufgrund von zu viel Energiezufuhr ab. Doch der menschliche Körper enthält auch braune Fettzellen, die den Abspeckprozess beschleunigen.

Mittwoch, 28. Dezember – 21.00 Uhr

Salzburger Nachtstudio

Faulenzen, chillen relaxen. Vom Sinn, nichts zu tun.
Gestaltung: Michael Reitz

In unserer Leistungsgesellschaft hat die Faulheit einen schlechten Ruf. Aktivität ist der Motor der Gesellschaft, wer faul ist, schadet ihr. Doch gleichzeitig geht von dem „süßen Nichtstun“ eine seltsame Faszination aus, Paul Lafargue, Schwiegersohn von Karl Marx, sprach sogar von einem Recht auf Faulheit. Denn in der Nicht-Aktivität, dem Ab- und Rumhängen, liegt eine produktive Kraft, die dem Stress des Alltags die Stirn bietet.

Bewusste Inaktivität, so die Befürworter/innen einer Kultur der Faulheit, lässt den Menschen vollständiger werden und fördert seine seelische Gesundheit. Sie bedeute nicht destruktive Verweigerung, sondern eine wichtige Bereicherung des modernen Lebens. Michael Reitz ist dieser Lebensphilosophie auf der Spur.

Samstag, 31. Dezember – 17.05 Uhr

Diagonal – Das Tier und wir

Zum Jahresende haben die Glücksschweine wieder Hochkonjunktur, auch Hasenpfoten und Marienkäfer pflegen ja den Menschen Glück zu bringen. Neben der kitschigen oder humorigen Zurichtung von Vierbeinern, die auf deren Ähnlichkeit mit uns Menschen spekulieren, hat sich in jüngster Zeit aber ein Interesse für Tiere etabliert, das über diesen eher oberflächlichen Zugang hinausgeht. (EA: 9. Juli 2016)

Turn your radio on, mama!

Viel Vergnügen mit Ö1 und meinen persönlichen Empfehlungen …

(Beitragsbild: Zeichnung von Reinhilde Becker im gehört 12/2016)
(Sendungstexte: oe1.ORF.at)