#adlzh – 3 – jetzt geht’s richtig los!

Das war sie also, die Veranda, unsere Kommandozentrale, das Entree unseres Wochenendhäuschens. Wir werden uns von ihr trennen … sie wird es verkraften, und wir auch! Um den Steinboden tut es mir leid … aber was solls, wir werden einen neuen Boden finden!

Inzwischen haben sich auf der Baustelle ein paar Nebenschauplätze aufgetan. Unsere ganz persönlichen, individuellen Vorstellungen, Vorhaben und Zeitpläne, wurden etwas einbremsen und wir haben auf externe Hilfe zurückgegriffen … Unser Tatendrang war dennoch kaum zu stoppen – wir wollten auf jeden Fall unseren Beitrag beim Umbau leisten.

Aber nicht ohne professionelle Baufirma – ein Baumeister muss her. Einen mit Überblick über das Ganze. Und ein Architekt! Irgendjemand muss das ja niederzeichnen, was wir so wollen, brauchen, verändern sollten … Runter vom Gas war großes Thema! Für den GGHH und mich eine zusätzliche Herausforderung. Irgendwann hatten wir mal das Grobe abgeklärt und die Baufirma verpflichtet. Ans Dach trauen wir uns definitiv nicht in Eigenregie ran. Dann bricht uns die Bude am End gar noch zusammen – nein, das wollen wir nicht!

Es gab einen konkreten Zeitplan der uns sehr gut gefiel! Der war notwendig, denn so ganz nebenbei sind wir schwanger geworden … was wiederum soviel bedeutete wie, wir sind bald drei! Und auf der Baustelle werkt nur mehr einer in Assistenzfunktion! Wie das Leben so spielt … haben wir uns natürlich mit dem Gedanken sofort angefreundet – die Freude war riesig! Der Druck rund um die Umsetzung unseres Vorhabens wurde, gelinde gesagt, etwas intensiviert! Aber wir schaffen das!

Zusätzliche, neue, Entscheidungen mussten getroffen werden. Die wohl Größte war, mit ziemlichen Abstand, die Entscheidung, ob wir es uns vorstellen könnten unseren Hauptwohnsitz in Zukunft aufs Land zu verlegen. So ein Umbau ist natürlich auch eine finanzielle Angelegenheit – möchte man sich diese Doppelbelastung, finanziell und logistisch, auch wirklich antun? Zum damaligen Zeitpunkt waren wir uns noch nicht so sicher … deshalb grübelten wir an einer „Zwischenlösung“. Wir gestalten das Haus so, dass wir auch in Zukunft flexibel bleiben, notfalls wieder in die Stadt zurück gehen können. Das Haus musste aber ebenfalls unsere Anforderungen zu Dritt erfüllen.

Wir brauchen keine zweite Badewanne, die haben wir eh in Wien. Wir müssen die Zimmer nicht abgraben um neue Böden – mit Fussbodenheizung – zu verlegen. Wandheizkörper sind für unsere Zwecke absolut ausreichend. Den Dachboden greifen wir nicht an … NEIN! Und so gab es noch ein paar weitere essentielle Themen die überlegt werden mussten. Wir haben uns eigentlich ziemlich rasch entschieden, wir wollten einfach nur da wie dort entspannt den Alltag verbringen – egal ob Montag bis Freitag, oder auch am Wochenende. Diskutiert oder gar gestritten haben wir eigentlich kaum – meistens ließen wir Vernunft walten … naja! Manchmal waren wir vielleicht zu vorsichtig und haben uns eher gegen etwas entschieden, obwohl es möglicherweise sinnvoller gewesen wäre was zu machen … ist halt so! Kann man ja später immer noch angehen – mit einem Haus hat eh die meiste Zeit irgendwo eine Baustelle.

Mit diesen Entscheidungen im Handgepäck startete der Umbau.

Geplanter Übersiedelungstermin – 15.8.2013.
Geplanter Geburtstermin vom kleinen Mädchen: 15.9.2013.

Das geht sich aus! 😉 Aber klar doch!

Jetzt geht’s richtig los!

Wenn Frau glaubt, zuerst kommt die Veranda weg, und dann wird der neue Teil dazu gebaut, dann irrt sie sich. Zuerst wird alles was stört, weggerissen … und zeitgleich wird in die Veranda erstmal ein Loch gegraben. Nicht nur die Veranda wird ein großes Loch, auch das Häusl, das Bad und das ehemalige Kinderzimmer! Diese Bereiche werden nämlich in Zukunft der „Neubau“ sein. Der GGHH hatte eine neue Aufgabe – graben, graben, graben – bis zur Deadline! Und die war viel zu schnell da – deshalb hatten wir fleißige und kräftige Unterstützung. Ich durfte das ganze aus der Distanz beobachten. Und Jause organisieren. Immerhin …

So schwanger auf der Baustelle ist nicht lustig …

Alle sagen dir was du tun darfst oder eben nicht. Reißen dir Sachen aus den Händen, weil scheinbar zu schwer. Wollen, dass du Pause machst. Behandeln dich wie ein rohes Ei! Einerseits ist das ja ganz nett und aufmerksam – aber es geht einen dann irgendwann schon auch ziemlich auf die Nerven. Gerade, wenn man so mit Tatendrang und Mitmach-Syndrom ausgestattet ist wie ich, kann das ganze Zuschauen und Jause checken eher zur Tortour werden. 

Trotzdem vergeht die Zeit mitten in der Baustelle ziemlich schnell! Eine Deadline folgt der anderen. Der GGHH ist ziemlich beschäftigt, und ich versuch zwischendurch auch meinen Beitrag zum Projekt zu leisten …

Baustellencoaching #3 – heute ein Special für Schwangere:

@ Frau: Als eine mit viel Tatendrang ausgestattete Schwangere, auf der eigenen Baustelle, ist es nicht einfach. Auch wenn man augenscheinlich nicht viel zum Werk beitragen kann, gibt es trotzdem viele Themen, bei denen der Bauherr ganz dankbar ist, wenn Frau sich darum kümmert! Es empfiehlt sich im Vorfeld ein kurzes Abstimmungsgespräch – zwecks Budget usw. – aber dann kann Frau schon loslegen – mit Pinteresten, Recherchieren und Co.! Bevor frau jedoch aufs Bestellknopferl drückt, sollt sie (rein aus hormontechnischer Sicht) doch nochmals kurz Rücksprache halten oder zumindest eine nicht-schwangere Freundin die Bestellung gegenchecken lassen! Rosa Klomuscheln und himmelblaue Armaturen sind nämlich nicht gerade im Trend!

Hingegen sind Listen schreiben und Pinwände erstellen immer ganz wunderbar und tut der Seele gut! Da sieht frau nämlich schwarz auf weiß (oder digital), welche Aufgaben frau denn auch als Schwangere bewältigen kann und darf! Und das ist ziemlich viel … und kann mit Löcher graben auch durchaus mithalten!

Ich habe mir ein paar Aufgaben auf der Baustelle gesucht, die ich problemlos bewältigen konnte – sicher nicht immer zur Freude vom GGHH, aber er hat es dann doch akzeptiert. Er hat gesehen, dass ich nicht übertreiben werden … und dass es dem Zwutschgi im Bauch nicht schlecht geht! Also alles im grünen Bereich!

Und in die Baustelle kommt wieder Bewegung … es wird wieder staubig!

Noch immer interessiert an unserem Haus-Um-Zubau-Projekt?
Dann haben wir nächste Woche wieder ein Date!
Ich freu mich!

In diesem Sinne – mutig bleiben!