vielosophische viertelstunde II.

Quality Time – das haben scheinbar die Amerikaner erfunden – zumindest das Wort! Mir gefällt das Wort – die Übersetzung „Qualitätszeit“ find ich irgendwie sperrig … bedeutet zwar das selbe, aber, naja klingen tuts halt in Amerikanisch doch besser!

Heute gehts in der vielosophischen Viertelstunde um diese kostbare Zeit, zwischen Arbeit und Arbeit. Und wenn man es ganz genau nehmen will – nur um die Zeit zwischen Arbeit und Arbeit, die man aktiv mit Familie und Freunden verbringt! In Wikipedia liest man zumindest diese Erklärungen dafür:

Die amerikanische Soziologin Arlie Russell Hochschild definierte den Ausdruck 2006 folgendermaßen:
„Dem Konzept der Quality Time liegt die Annahme zugrunde, dass sich die Zeit, die wir Beziehungen widmen, irgendwie von der gewöhnlichen Zeit trennen lässt. Natürlich gehen Beziehungen auch während der Quantity Time weiter, aber dann sind wir nur passiv bei unseren Gefühlsbindungen und betreiben sie nicht aktiv, gezielt und nicht von ganzen Herzen.

Und in Deutschland klingt das so …
„Als Qualitätszeit für Familien betrachten wir verlässliche und selbstbestimmte Zeitoptionen, die Familien bewusst für gemeinsame Aktivitäten nutzen. Dabei kann es sich sowohl um gemeinsame Ausflüge oder Spielnachmittage handeln als auch um Aktivitäten, wie etwa gemeinsames Kochen und Essen, solange sie bewusst als Familienzeit wahrgenommen werden. Reine Haushaltstätigkeiten oder Hobbys, bei denen andere Familienmitglieder auch anwesend sind, zählen hingegen nicht dazu. Für uns bemisst sich Zeitwohlstand in bewusster Interaktion, Fürsorge und Zuwendung mit dem Ergebnis von Wohlbefinden.“ 

Jetzt hab ich mir auch so meine Gedanken gemacht, über meine „Quality Time“, und was ich darunter verstehe. Heute war ich mit dem Weibele spazieren … anfangs war sie putzmunter, und wir haben geplaudert, und übers Leben philosophiert … was man halt so redet mit einer 14-Monatigen! Und dann ist sie eingeschlafen – ganz chillig – während ich ihr erklärt hab, wohin den die Zugvögel fliegen, die im Sommer bei uns in den Weinhügeln wohnen. Gähhhhhnnnn…. Was ist das jetzt dann? Quality Time oder nicht? Also ich bin der Meinung, das es trotz fehlender Interaktion mit der lieben Familie, durchaus sehr hochwertige Qualitätszeit ist. In der Zeit, wenn das Weibele schläft, hab ich Zeit mich zu erholen, die Natur zu genießen, das Hirn auszulüften, kreative Ideen für vielosophische Blog-Beiträge zu finden, Pläne zu machen … kostbare Zeit für mich! Und die dadurch frisch getankte Energie, die kommt dann 1:1 wieder der Familie und den Freunden zu Gute. Also ich find das gut …

Genauso unter der Woche – wenn wir nach der Arbeit zu dritt im Auto sitzen und mit dem Weibele plaudern, oder singen, oder sie uns einfach nur beim Reden zuhört, dann startet meistens die Quality Time. Wenn wir zu Hause ankommen und kurz die Routine walten lassen (einer macht das Kind Bettfertig, der andere kümmert sich ums Abendessen) ist das gut organisierte Quality Time. Wenn wir nach dem Gute-Nacht-Flascherl vom Weibele gemütlich zusammen sitzen – dann ists wieder Quality Time … auch wenn dann einer die aktuelle Autobild liest, und eine die neueste The Heritage Post (m&f) verschlingt, auch dann ist die Zeit von höchster Qualität! Ja, das genießen wir … immer wieder Freitags – zumindest die Autobild! The Heritage Post gibts ja leider nicht so oft! 🙁

Und das Wochenende sollte sowieso nur so vor Qualitätszeit strotzen, weil da hat man idealerweise endlich Zeit all das zu machen, was einem selbst und der Familie gut tut! Ich würde einfach mal behaupten, dazu gehört auch Mamas Samstag-Vormittag-Kaffeetschal (allein) – das Weibele hat in der Zwischenzeit ganz viel Quality Time mit dem Papa! Und der Papa nimmt sich seine persönliche Qualitätszeit während der F1-Rennen … auch OK! Jeder tankt seine Batterien wo anders auf! Und das ist auch wichtig so … Und auch wenns nicht immer gemeinsam mit der Familie oder Freunden passiert, dann hat es meiner Meinung nach trotzdem den Anspruch „Quality Time“ genannt zu werden …

So, das waren jetzt 15 Minuten Quality Time …

In diesem Sinne – wünsch ich euch ganz viel davon!